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Begriffserklärungen

Nachfolgend finden Sie eine Auflistung von Begriffen, die häufig im Bereich veganer und vegetarischer Ernährung und Lebensweise genutzt werden.

Herbivor

Herbivore Lebewesen ernähren sich (vorsätzlich) ausschließlich von Pflanzen. Im Gegensatz zu omnivoren Lebewesen wie beispielsweise Ratten wolle diese kein Fleisch essen, nehmen es wie unter anderem Kühe beim Weiden auf. Der Verdauungstrakt ist deutlich länger als bei Karnivoren. Die Zähne weisen eine vollkommen andere Charakteristik auf, so dass sie nicht dazu geeignet wären große Mengen rohen Fleisches zu schneiden, dafür sind sie besser zum Mahlen der Nahrung geeignet.

Omnivor

Omnivor bedeutet "gemischt" und steht in der Ernährung für eine Mischernährung aus Obst, Gemüse, aber auch Käse, Eier, Honig, Fleisch und Fisch.

Pescetarier

Ernähren sich grob gesehen wie Omnivore (also Mischköstler), essen allerdings kein Fleisch, dafür aber Fisch.

Ovo-Lacto-Vegetarier

Essen kein Fleisch und auch keinen Fisch, aber Milchprodukte, Honig und Eier. Lacto: Keine Eier, aber Milchprodukte. Ovo: Keine Milchprodukte aber Eier stehen hier auf dem Speiseplan. Für Vegetarier, die keine Milch- und Eiprodukte essen aber Honig, gibt es keine geläufige Bezeichnung, da der Konsum von Honig auch im Veganismus umstritten ist.

Speziesismus

Der Begriff wurde ursprünglich 1970 durch den englischen Psychologen Richard Ryder erstmals verwendet. Speziesismus bezeichnet dabei die moralische Diskriminierung von Tieren aufgrund ihrer bloßen Art. So werden in Europa und Nordamerika unter anderem Hunde und Katzen als Begleiter und Freunde gesehen während Schweine, Hühner und Rinder Arbeits- und Speisetiere sind.

Kritik an der Bekämpfung des Speziesismus wird daran geäußert dass sich andere karnivore Arten nicht um die Diskriminierung anderer Spezies scheren. Zum einen sind Menschen definitiv keine karnivore Lebensform, zum anderen hat sich die Menschheit zur "Krone" der Natur entwickelt/erklärt und warum sollte man als größtes Wesen andere Arten ausbeuten, die nicht die Möglichkeit haben darüber zu entscheiden?

Kritik am Speziesmus ist daher gerechtfertigt, dass Menschen sich für den Erhalt bestimmter Tiere einsetzen, die keinen relevanten Unterschied zu anderen aufweisen. Auch das Argument, die Tiere würden extra dafür gezüchtet, kann nicht wirklich überzeugen. Es handelt sich dabei um empfindsame Lebewesen, es ist auch Organhandel verboten. Filme wie "Die Insel" werden als Horrorszenarien eingestuft, weil die Menschen in dem Film nur Organlager für reiche Investoren sind. Im Endeffekt ist es in der Realität beim Umgang mit Tieren nichts anderes: Kälber werden gezüchtet, damit der Homo Sapiens die Milch der Kuh trinken kann. Wird stattdessen in einem Restaurant Katzenmilch bestellt, folgen nur entgeisterte Blicke. Nur Katzen lassen sich auch besser knuddeln als Kühe. Somit führen solche den menschlichen Bedürfnissen entsprechende Eigenschaften zu einer Verschiebung von Wertigkeiten verschiedener Arten.

Über die moralische Gleichsetzung von Speziesismus und anderen diskriminierenden Ideologien wie dem Rassismus, muss jeder für sich selbst entscheiden. Katastrophal ist jeder der betreffenden Ismen. Würde es einen Einfluss auf den Rassismus und Chauvinismus haben, wenn Menschen lernen würden nicht nur ihre eigene Spezies, sondern auch diejenigen, die vermeintlich unter ihnen stehen mit Respekt zu behandeln?

Karnismus

Karnismus bezeichnet die Ideologie der Überzeugung Fleisch essen zu müssen, weil es natürlich sei oder schon immer so gemacht wurde. Geprägt wurde der Begriff durch Prof. Dr. Melanie Joy in ihrem Buch "Warum wir Hunde lieben, Schweine essen und Kühe anziehen".

Karnismus beinhaltet auch, dass selten darüber nachgedacht wird, warum Menschen überall auf der Welt manche Tiere als essbar und andere als "verboten" ansehen. Inder essen keine Kühe, weil sie diese als gottähnlich ansehen. Muslime und Juden essen kein Schwein, weil es unrein ist. Und in unseren Breiten ist es normal Schweine und Hühner zu essen, bei Kaninchen steigen die Ersten aus, bei Pferden noch mehr und bei "Kuscheltieren" wie Hunden und Katzen ist es gänzlich vorbei.

Alles geschieht aus Überzeugungen heraus und diese setzen sich bereits in der Kindheit fest. Der Begriff des Karnismus wurde daher erst so spät geprägt, da es selten spezifischere Begriffe als "normal" oder "Mainstream" genau dafür gibt und die Überzeugung Fleisch essen zu müssen, deutlich tiefer verwurzelt ist als in der Musik, wo es gefühlte 1000 Strömungen gibt und keine für sich so einen großen Zuspruch erlangen kann wie das Essen von Fleisch.

Daher ist Karnismus oder die Vertreter des ganzen Karnisten auch nicht als Kampfbegriff zu sehen, sondern als eine Bennenung dieser Überzeugung, so wie Vegetarismus das Gegenteil darstellt. Ohne den Begriff des Karnismus macht Vegetarismus keinen Sinn und andersrum, sowie Schwarz ohne Weiß keinen Sinn macht und trocken nicht ohne nass.