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Warum kaufen Veganer nicht einfach Biomilch?

Oftmals fragen sich nicht vegane Menschen, warum nicht anstelle von den "Ersatzprodukten" einfach Bio-Milch konsumiert wird, da auf Bio-Höfen ja, so sollte man zumindest meinen, nicht die gleichen Haltungsbedingungen herrschen wie in der konventionellen Masttierhaltung.

Warum Veganer dies anders sehen, lässt sich an diesen Punkten leicht aufschlüsseln.

  1. Zu allererst enden auch Biokühe und Kälber immer noch auf der Schlachtbank, es macht keinen nennenswerten Unterschied, ob dies nach 3 Jahren, nach 4 oder nach 5 geschieht, denn eine Kuh kann natürlicherweise deutlich älter werden als dies.
  2. Auch in der Biohaltung wird die Kuh immer wieder gedeckt, um das Maximum an Milch zu gewinnen, bevor die Milchproduktion nachlässt und die Kuh ineffizient geschlachtet wird.
  3. Auch in der Biohaltung wird das Kalb von der Mutter getrennt, da es die Milch sonst trinken würde.
  4. Männliche Kälber sind auch in der Biohaltung "unnützes Beiwerk" und fressen nur. Deswegen ist es auch in der Biohaltung so, dass Kälber nach einigen Monaten bereits geschlachtet werden.

Auch in den größten Verbänden, die über die 08/15-Biohaltung der Discounter hinausgehen, ist dies gängige Praxis. Zwar unterscheiden sich die Verbände dahingehend, dass eine Enthornung bei demeter ausgeschlossen ist, während Bioland diese in Ausnahmefällen zulässt.

Bei demeter muss den Tieren ganzjährig eine Weidefläche zur Verfügung stehen, bei "normalen" Bio-Marken nicht.

Keine Vorgaben existieren dagegen bei demeter über das Familienglück der Kühe. So ist es auch in der demeterhaltung ohne weiteres möglich, die Mutter vom Kalb innerhalb der ersten Woche zu trennen. Bei Bioland wird eine Trennung zwischen dem ersten Tag und der ersten Woche empfohlen. Auf Kuhplusdu gibt's dazu genaue Aufstellungen.

Im Fazit bleibt somit festzuhalten: wer nicht auf eine Milchalternative wechseln will, der sollte zumindest darüber nachdenken, eine der unter demeter oder Biolandaufgeführten Firmen zu unterstützen, anstatt weiterhin steif und fest zu behaupten, in der Biohaltung seien die gängigen Praxen der konventionellen Michhaltung in keinster Weise vorhanden.

Nur am Ende des Tages sterben sowohl Mutter als auch Kind für den Konsum von der Säuglingsnahrung eines nicht-menschlichen Säugetiers. Veganer dafür zu verurteilen, dass sie konsequent handeln was die Haltung von Kühen angeht erscheint daher nicht wirklich sinnvoll.